29. April 2021

Der lange ersehnte Neubau rückt näher. Nicht nur, dass das interkommunale Gewerbegebiet von Braunsbach und Untermünkheim gerade erschlossen wird und die Firma AFS dort erweitern möchte. Vergangene Woche gab es auch noch den Förderbescheid aus dem Programm „Spitze aufs Land!“ des baden-württembergischen Ministeriums für Ländlichen Raum – als eines von nur neun Unternehmen und einer von zwei Filtergeräte-Herstellern.

Für Geschäftsführer Kai Kuppinger kommt die Nachricht in einer Phase, in der sich das Unternehmen vor Aufträgen schier nicht retten kann. Seit 25 Jahren montiert und installiert AFS Luftfiltersysteme – anfangs vor allem für Industriehallen, inzwischen auch für Büros, Verwaltungen oder Schulen. Das Wachstum war schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie stark, berichtet Kuppinger.

2004 bezog AFS seinen heutigen Firmensitz in Übrigshausen – damals ausgelegt für 15 bis 20 Mitarbeiter. Inzwischen ist die Belegschaft auf 35 Männer und Frauen angewachsen. „Wir hatten schon vor den Corona-Maßnahmen auf Homeoffice gesetzt“, erzählt der Geschäftsführer. Denn ansonsten war schlicht zu wenig Platz in den Büros. Wir benötigen dringend weitere Flächen für Büros, für die Fertigung und Lagerhaltung, um weiter wachsen zu können und unsere Stellung als Technologieführer und innovatives Unternehmen weiter ausbauen zu können.

Auslöser für die starke Entwicklung ist indirekt der Fachkräftemangel, erläutert Kai Kuppinger, der das Unternehmen zusammen mit seinem Bruder Jan und seinem Vater Heinz leitet: Für die begehrten Mitarbeiter sind bei den potenziellen Arbeitgebern inzwischen auch die Arbeitsbedingungen ausschlaggebend. Stickige, heiße Luft in der Werkhalle schrecke eher ab als ein ausreichend klimatisierter und belüfteter Raum. „Inzwischen ist der Winter bei uns ja gar nicht mehr das große Problem“, erläutert Kuppinger. Die Hallen seien heutzutage in der Regel gut isoliert. „Da sorgt die Wärme der Produktionsprozesse für ausreichende Temperaturen.“ Problematischer werde es im Sommer, wenn das Thermometer ohne Filter- und Klimageräte auf bis zu 35 Grad steigen könne. AFS habe hier mit seinen Produkten großen Erfolg – sie werden deutschlandweit und bis ins angrenzende Ausland vertrieben.

Mit dem Fördergeld sollen vor allem Prüfstände und weitere Entwicklungsmöglichkeiten des Unternehmens finanziert werden, sagt der Geschäftsführer. Der Anbau im neuen Gewerbegebiet werde mit dem bestehenden Komplex verbunden, künftig sei dann Platz für bis zu 50 Mitarbeiter. Der Neubau soll dabei energieoptimiert und nachhaltig angelegt werden, betont Kai Kuppinger: „Alle verwendeten Materialien sind trennbar und recycelbar.“